MAMORÉ
Irgendwo zwischen Planet Punk, Milchstraße Retro-Pop, Mikrokosmos New Wave und Hinterwelt Thuringen befindet sich das Universum MAMORE. Es sendet schrille Signale aus, wird Tag und Nacht von einer rosaroten Sonne beleuchtet. MAMORE ist ein Ort, an dem alles erlaubt ist: Zu feierlichen Synth-Melodien und schroffen Rockgitarren wird simultan ruppiger Pogo, romantischer Paartanz und Bowie-esker Huftschwung praktiziert. Drama und Behaglichkeit, Anachronismus und Innovation, Herzschmerz und Augenzwinkern aggregieren hier zu einem blumigen Gefuhlsgewirr. Im Zentrum des Treibens: Funf in extravagante Outfits aus der Vintage- Kleiderkiste gewandete junge Manner, die hin und wieder selbst nicht so ganz fassen konnen, was um sie passiert.
Paul, Eric, Mike, Alex und Jona kommen aus Thuringen — und damit aus einer Region, in der die Musikszene uberschaubar und die Subkultur klein ist. Weil alle Mitglieder des Konglomerats MAMORE seit Jahren in Punk-, Stoner- und Hardcore-Kontexten aktiv sind, kennen sie sich nicht erst seit gestern. Der Tag, an dem sich das Funfgespann zum ersten Mal gemeinsam im Proberaum getroffen hat und zu einer NNDW-70’s-Rock- Straßenschlager-Band verschmolzen ist, liegt allerdings gerade mal ein volles Kalenderjahr zuruck. Anfangs war MAMORE lediglich die Ausgeburt einer Laune: Paul hat an der Drum Machine herumgespielt und ein paar an die 80’s erinnernde Elektropop-Loops gebaut. Als er Eric seine Skizzen zeigt, beschließt dieser kurzerhand, die Beats mit selbstgeschriebenen deutschen Texten zu komplementieren. Erics nachhallender, von opernhafter Uberbetonung und rollenden R’s durchzogener Stakkato-Gesangsstil wird zum pragenden Element im MAMORE-Sound.
Nachdem Paul und Eric die ersten MAMORE-Konzerte zu zweit gespielt haben, offnen sie die Band bald fur drei weitere Musiker, die das Live-Erlebnis prompt mit analogen Sounds und sußer Harte bereichern: Das E-Schlagzeug wird durch echte Drums ersetzt, in die MAMORE-DNA mischen sich Gitarren. Die Band ist komplett.
Jetzt, im Dezember 2023, legen MAMORE endlich ihren langersehnten ersten, nach dem Bandnamen betitelten Langspieler vor. »MAMORE« ist eine wilde Experience, ein heißkaltes Wechselbad — hier tippelnd-euphorisch, konsonant und tanzbar, da abgrundig-absurd, schnell und kalt.
MAMORE haben Hits gemacht, die eigentlich gar keine sein wollen, sich keineswegs anbiedern und trotzdem im Ohr bleiben. In manchen Momenten erinnert ihr Album an die ersten Veroffentlichungen der Band Abwarts, hin und wieder scheinen die fruhen Die Arzte durchzuschimmern.
Ihr Debüt kreist inhaltlich stetig um das Thema Zweisamkeit — inmitten von Liebeskummer und Euphorie, gebrochenen Herzen und kochendem Blut, »Rennen gegen Einsamkeit«, Nervendoktor und Oktobertristesse liefert das Album ein geballtes ABC der Gefuhlsausbruche und damit den perfekten Soundtrack für die klammen Tanzflächen der Liebskummer-Disko.
Einlass: 19:00 Uhr
Preis/Tickets (ab): ab 13.0 €
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