Uraufführungen und Xenakis' „Persephassa“ im ehemaligen Shell-Haus

Ein außergewöhnliches Klangerlebnis erwartet das Publikum beim City Nord Percussion Project No. 2 der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. In einem eindrucksvollen Setting – einem Großraumbüro im historischen Shell-Haus – treffen vier Uraufführungen junger Kompositionsstudierender auf ein monumentales Werk der Neuen Musik: Persephassa von Iannis Xenakis.

Der Abend beginnt mit einem spannenden Auftakt: Studierende der Kompositionsklasse von Prof. Fredrik Schwenk präsentieren vier neue Werke für reines Schlagzeug – allesamt Uraufführungen, eigens für diesen Anlass konzipiert. Die Stücke erkunden die vielfältigen klanglichen Möglichkeiten der Perkussion und eröffnen dem Publikum ungewöhnliche Hörperspektiven.

Im zweiten Teil des Konzerts folgt mit Persephassa ein Meilenstein der zeitgenössischen Musik. Die Komposition des griechisch-französischen Komponisten Iannis Xenakis aus dem Jahr 1969 verlangt sechs Schlagzeuger:innen, die im Raum rund um das Publikum verteilt sind. Es gibt kein "Vorne", kein "Hinten", sondern ein akustisches Panorama, das sich in alle Richtungen entfaltet. Klangwellen rotieren um die Zuhörenden, pulsieren, türmen sich auf und lösen sich wieder auf – eine akustische Spirale voller Dynamik und Spannung.

Um der extremen Komplexität des Werks zu begegnen, besetzt Prof. Cornelia Monske (Leitung der Schlagzeugklasse) jede Position doppelt. So entsteht ein differenziertes, kraftvolles Klangbild, das durch die räumliche Anordnung der Spielenden zusätzlich verstärkt wird.

Bereits 2022 wurde Persephassa in einem leerstehenden Gebäude der ehemaligen Postbank in der City Nord aufgeführt – ein Ereignis, das in Erinnerung geblieben ist. Nun zieht das Projekt weiter: Das ehemalige Shell-Haus bietet mit seiner offenen Architektur und industriellen Atmosphäre erneut eine einzigartige Bühne für dieses immersive Musikerlebnis.

Ein Projekt der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in Kooperation mit der GIG City Nord GmbH

Leitung: Prof. Cornelia Monske (Schlagzeug), Prof. Fredrik Schwenk (Komposition der Uraufführungen)